Umgekippter Baukran!
Die erste Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt
Bad Vöslau zusammen mit dem Roten Kreuz Bad Vöslau fand heuer am 31.März 2017
auf dem Gelände der Firma Chwala statt.
Das Übungszenario:
Ein Turmdrehkran kippte auf einer Baustelle um und kam auf
einem ca. 3m hohen Container zu liegen. Der Kranführer wurde dabei schwer
verletzt in seiner Kabine eingeklemmt. Anwesende Arbeiter verständigten sofort
die Feuerwehr und bereiteten einen Mobilkran (Drehleiter) vor, um die Arbeit
der Feuerwehr zu erleichtern.
Das Vorgehen:
Kurze Zeit später trafen das Rüstfahrzeug und ein RTW des
Rettungsdienstes an der Unfallstelle ein. Der Gruppenkommandant erkannte bei
der Erkundung, dass der Kran auch einen Behälter mit Benzin beschädigt hatte.
Der auslaufende Treibstoff stellte eine zusätzliche Gefahr für die
Einsatzkräfte dar, die zuerst beseitigt werden musste. Das Rüstlöschfahrzeug
bekam daher den Einsatzbefehl, einen Schaumteppich um den Benzintank zu legen und
das Leck zu schließen.
Zeitgleich wurde eine Höhensicherung über den Mobilkran zur
Rettung des Arbeiters vorbereitet und eine Leiter in Stellung gebracht. Um den
Kranführer erstversorgen zu können, rüsteten sich zwei Feuerwehrsanitäter und
eine Rettungssanitäterin mit einem 5-Punkt Sicherungsgeschirr aus und stiegen
über die Leiter auf den Container. Dabei wurden sie mittels Leinen vor einem
möglichen Absturz gesichert. Eine Eisenstange hatte sich durch den Oberschenkel
des Arbeiters gebohrt und eine stark blutende Wunde verursacht. Diese Blutung
musste zunächst erst mal gestoppt werden, ehe die Eisenstange mit
Verbandsmaterial fixiert werden konnte. Da der Arbeiter ansprechbar war, wurde
eine möglichst schonende Rettung organisiert.
In der Zwischenzeit konnte das Leck im Treibstofftank von
einem Atemschutztrupp geschlossen werden, auch der Schaumteppich rund um die
Austrittsstelle war binnen weniger Minuten ausgelegt. Wegen der einbrechenden
Dunkelheit beschloss der Einsatzleiter, die Unfallstelle mit einem Leuchtballon
auszuleuchten.
Mit einer hydraulischen Rettungsschere musste die
Eisenstange vorsichtig vom Kran gelöst werden, erst danach war eine Umlagerung
des Verletzten auf das Spineboard und schließlich in die Korbschleiftrage
möglich. Aufgrund der zahlreichen Trümmerteile, losen Rohre, des erschwerten
Zuganges und geringen Platzangebotes war die Versorgung des Schwerverletzten
eine große Herausforderung und verlangte den Einsatzkräften einiges ab.
Die Korbschleiftrage wurde, gesichert durch zahlreiche Feuerwehrmitglieder, vom
Containerdach gehoben und zur weiteren Versorgung an die RTW-Mannschaft
übergeben.
Nach gut 2 Stunden konnte diese Übung erfolgreich beendet
werden. Es zeigte sich wieder einmal mehr, wie wichtig die Zusammenarbeit der
Feuerwehr und des Rettungsdienstes ist, um rasch, effektiv und professionell
helfen zu können.
Ein großer Dank geht an die Firma Chwala Kompost-Erde-Kies,
an das Rote Kreuz Bad Vöslau und die Stadtgemeinde Bad Vöslau.
Rotes Kreuz Bad Vöslau
Bericht und Fotos: Daniel Wirth, SB ÖA Beitrag erstellt am: 02.April 2017
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