Stellungnahme des Kommandanten - 22.12.2010 PDF E-Mail
Mittwoch, 22. Dezember 2010 um 13:50

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Stellungnahme des Kommandanten zur Überführung eines ehemaligen „Feuerwehrmitgliedes“ als Brandstifter

 

 

 

 

 

 

Der Betreffende wurde in den Sommermonaten (2010) mit dem Wunsch nach Mitgliedschaft bei mir vorstellig. Aufgrund seiner bekannten schwierigen Verhältnisse wurde eine Vollmitgliedschaft vorerst abgelehnt und stattdessen eine Probezeit zur Beobachtung mit Beginn am 1. August 2010 vereinbart.

Während seiner Probezeit hat der Jugendliche lediglich an 10 von insgesamt 54 Einsätzen und an 5 von 11 Übungen teilgenommen. Der Hauptteil seiner Freizeitaktivitäten lag also offensichtlich nicht bei der Feuerwehr.

Bei den Ermittlungen der Polizei über eine Serie von vier Brandlegungen am 3. November 2010 gab der Betreffende mehrere Eigentumsdelikte zu, welche nach Bekanntwerden zu seinem sofortigen Ausschluss aus unserer Wehr mit Wirksamkeit vom 18. November 2010 führten.

 

Der Betroffene hat somit lediglich eine ca. zwölfwöchige Probezeit als „Mitgliedschaft“ bei einer Wehr vorzuweisen.

 

Ich bin froh, dass die Serie dieser Brandstiftungen durch die tüchtige Ermittlungsarbeit der Brandermittlungsgruppe aufgeklärt werden konnte, da es auch ohne solche Aktivitäten genug Arbeit für uns gibt (zurzeit bereits 143 Einsätze im laufenden Jahr).

Der betreffenden Person ist es offensichtlich nicht in den Sinn gekommen, dass der selbstsüchtige Wunsch nach Anerkennung nicht nur Unschuldige in Gefahr und zu Schaden gebracht hat, sondern damit auch genau entgegengesetzt den Prinzipen der Feuerwehr gehandelt hat, die das Gemeinwohl über die Anerkennung des Einzelnen setzen.

Es ist schade, dass die zahllosen Stunden, die rund um die Uhr von den rd. 96.000 Mitgliedern unserer Organisation in Niederösterreich selbstlos geleistet werden, immer wieder durch einzelne „schwarze Schafe“  - quasi entwertet werden. Auch wenn „Einer unter fast einhunderttausend“ ein Wert ist, der weit im Promillebereich liegt, bekommt er doch ungleich mehr mediale Aufmerksamkeit als die positiven Leistungen, die rund um die Uhr von uns erbracht werden und oftmals von der Öffentlichkeit schon als „selbstverständlich“ wahrgenommen werden.

 

Als Kommandant der betroffenen Wehr distanziere ich mich von solchen „Mitgliedern“. Wir sind gerne bereit auch Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen eine Chance zu geben, ihren Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten. Sollte es sich zeigen, dass jemand dazu nicht bereit ist, stellt es für mich auch kein Problem dar denjenigen wieder aus unseren Reihen zu entfernen. Es ergeben sich für uns freiwillige Helfer ohnehin genug Aufgaben ,sodass wir uns solche Irrläufer einfach nicht leisten können und wollen.

 

 

 

                                                                                                Für die Freiwillige Feuerwehr

                                                                                                der Stadt Bad Vöslau

 

                                                                                                Markus Hoffmann, OBI e.h.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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