techn. Einsatz – Sturmtief Sieglinde über Bad Vöslau.

Ein anstrengender Tag liegt hinter den freiwilligen Feuerwehreinsatzkräften aus Bad Vöslau. 4 wetterbedingte Einsätze galt es abzuarbeiten. Hier eine Zusammenfassung:

04:59 Uhr:

Nach einer sehr stürmischen und unruhigen Nacht führte der erste Notruf die Feuerwehrmitglieder direkt ins Stadtzentrum.

Der starke Sturm hatte die Verankerungen eines Balkongeländers im 2. Obergeschoss abgerissen, nun hing die schwere Konstruktion an einer dünnen Markisenabspannung und an 2 bis 3 verbleibenden Verankerungen. Höchste Gefahr für Menschen auf dem darunterliegenden Gehweg sowie Absturzgefahr für die  Wohnungsbewohner. Sofort wurde die Einsatzstelle abgesichert und die Drehleiter in Stellung gebracht. Gleichzeitig gingen 3 Einsatzkräfte über die Wohnung auf den Balkon vor.

Zu diesem Zeitpunkt fegte Sturmtief Sieglinde mit bis zu 100 km/h durch Bad Vöslau. Mit viel Fingerspitzengefühl und noch viel mehr Teamwork gelang es den Feuerwehrmännern die schwere und windanfällige Balkonverkleidung zu entfernen, auf dem Balkon abzulegen und das Geländer zu sichern.

Die Gefahr war damit beseitigt und die Einsatzstelle konnte an die Wohnungsmieter übergeben werden, der Balkon bleibt nun so lange gesperrt bis die Absturzsicherung wieder hergestellt wurde.

06:24 Uhr:

Kurze Zeit danach ging es in ein Neubauwohngebiet, ein Trampolin wurde hier vom Sturm aus einem Garten in einen Windschutzgürtel geweht. Schnell konnte das Spielgerät gesichert und gemeinsam in die Tiefgarage getragen werden.

07:03 Uhr:

Der spektakulärste und auch kräfteraubendste Einsatz sollte nun auf die Feuerwehrleute zukommen. Bei einem örtlichen Industriebetrieb  lösten sich durch den nun noch ein wenig zunehmenden Wind über 100 m² der Blechfassade. Wieder eine gefährliche Situation für die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die losen Dämmplatten fielen ohne Vorwarnung von der Fassade und wurden durch den Wind unkontrolliert in alle Richtungen verteilt. Das am Boden liegende Blech bot außerdem eine große Angriffsfläche für den Sturm sobald es aufgehoben wurde. Der Einsatzleiter entschied sich dazu, zunächst die Gefahr durch die Dämmplatten zu beseitigen. Mit der Drehleiter wurden alle Glaswollplatten abmontiert und mit dem Versorgungsfahrzeug in eine angrenzende Halle gebracht. Mit Hilfe des nachalarmierten Lastfahrzeuges mit Kran der Feuerwehr Leobersdorf wurden tonnenschwere Betonplatten aufgeladen, die in weiterer Folge auf die zerkleinerten aber immer noch sehr schweren und windanfälligen Blechteile, gelegt wurden um diese zu sichern. Mit vereinten Kräften konnte auch diese Situation rasch gesichert werden und auch dieser Einsatz beendet werden.

08:50 Uhr:

Der nächste Einsatz führte die Drehleiter und das Rüstfahrzeug zurück ins Stadtgebiet. Lose Metalplatten und Dachziegel mussten gesichert werden. Routiniert und trotzdem mit äußerster Vorsicht wurden die losen Bauteile demontiert und gesichert abgelegt. Der Sturm fegt nun noch mit gut 90 km/h über Niederösterreich.

Erst um 10 Uhr waren alle Einsätze abgearbeitet und die freiwilligen Einsatzkräfte konnten wieder ins Feuerwehrhaus einrücken. Nachdem die Geräte wieder versorgt waren startete der Alltag für die Bad Vöslauer Feuerwehrmitglieder.

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