Einsatzübung – Menschenrettung aus PKW

Am 22. August 2025 trafen sich einige Feuerwehrmitglieder der Bad Vöslauer Feuerwehr zur wöchentlichen Freitagsübung – was sie noch nicht wussten, heute wird’s keine gemütliche Ausbildungseinheit.

Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon zu den Fahrzeugen, die Einsatzkräfte wussten nun, dass sie zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen ausrücken werden. Die beiden Gruppenkommandanten machten sich bei der Anfahrt schon ihre Gedanken zum Einsatz und schworen die Gruppen auf eine anstrengende Menschenrettung ein.

„An der Übungsstelle fand ich zwei Fahrzeuge nach einem Frontalzusammenstoß vor. Ein Lieferwagen kippte in einen Entwässerungsgraben, ein PKW wurde gegen eine Betonwand gedrückt. Insgesamt waren drei Menschen zum Teil schwer eingeklemmt und verletzt.“ – fasst Feuerwehreinsatzleiter William Fenk die erste Lagebeurteilung zusammen.

Gemeinsam mit der zweiten technischen Gruppe teilte er nun die Mannschaften ein und priorisierte die Rettungsabläufe. Die zwei eingeklemmten Menschen im PKW waren zu Beginn noch ansprechbar und wurden durch die Feuerwehr betreut. Mit einem hydraulischen Rettungsspreizer wurde zunächst eine Zugangsöffnung zu der Beifahrerin geschaffen. Mit einem Spineboard konnte diese anschließend nach 8 Minuten gerettet werden. Die Lenkerin war schwerer eingeklemmt und in der Zwischenzeit bewusstlos geworden. Für die Einsatzkräfte bedeutete dies nochmal Tempo aufnehmen und mit den schweren hydraulischen Rettungsgeräten eine Befreiungsöffnung zu schaffen. Zehn Minuten nach der ersten Person fand sich auch die Lenkerin auf einem Spineboard wieder.

Der Lieferwagen in der Entwässerungsrinne machte es den Einsatzkräften nicht so leicht. Hier musste zunächst ein potenzielles Umkippen mit einem Stabilisierungssytem für PKW verhindert werden. Erst danach konnte der sogenannte innere Retter über die Heckklappe in den Laderaum des Vans klettern und die Trennwand zum Lenker entfernen. In der Zwischenzeit wurde mit einem hydraulischen Rettungsspreizer die Beifahrertüre geöffnet und die Windschutzscheibe entfernt. Mit einem Rettungszylinder wurde schließlich noch das Dach weggedrückt, um möglichst viel Platz für die Rettung zu schaffen. Bei der eigentlichen Rettung wurden die Feuerwehreinsatzkräfte nochmal kreativ. Der bewusstlose Lenker lag eingeklemmt auf der Fahrertüre, um das Spineboard unter ihn zu schieben und möglichst Wirbelsäulenschonend zu arbeiten wurde der verletzte Lenker mit einem C – Schlauch angehoben und das Spineboard daruntergeschoben.

Nach insgesamt 30 Minuten waren alle drei Menschen gerettet und an der Patientensammelstelle übergeben.

„Es war eine top Leistung der beiden Gruppen!“ –  fassten die Übungsbeobachter bei der anschließenden Nachbesprechung zusammen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Firmen Chwala – Kompost Erde Kies und Mauk – Schrott & Entsorgung für die Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Übung!

Fotos: Daniel Wirth, Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation