Am 21. Oktober 2023 fand in Bad Vöslau die jährliche Übung des Feuerwehrunterabschnittes 3 statt. Ein Brand am Firmenareal der Vöslauer Mineralwasser GmbH war die Ausgangslage für die 5 teilnehmenden Feuerwehren.
„Wir wollten mit dieser Übung vor allem die Zusammenarbeit mit der Betriebsfeuerwehr Vöslauer Mineral fördern aber auch die Versorgung mit Löschwasser auf dem Firmengelände auf die Probe stellen.“ erklärt Übungsleiter Christian Hoffmann, Kommandant – Stellvertreter der Vöslauer Stadtfeuerwehr.
Das erste Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Vöslau wurde – wie schon hunderte Male zuvor – zu einer Brandmelderauslösung auf dem Firmengelände alarmiert. Wie gewohnt wurde das Team des ersten Hilfeleistungsfahrzeuges bereits von einem Brandschutzbeauftragten und der Betriebsfeuerwehr in Empfang genommen.
Feuerwehreinsatzleiter Philipp Michalek zur Übungslage: „Bei unserem Eintreffen stand ein meterhoher Palettenstapel in Vollbrand. Der Brand hatte bereits auf ein Vordach übergegriffen, die angrenzende Halle verraucht und bedrohte nun die Produktionsgebäude. Daher ließ ich sofort die Alarmstufe auf B3 erhöhen und forderte die Freiwilligen Feuerwehren Sooß, Gainfarn und Großau an.“
Das zweite Hilfeleistungsfahrzeug traf gemeinsam mit der Drehleiter nur wenige Minuten später ein. Die beiden Fahrzeuge bekamen gemeinsam den Auftrag, einen Brandübersprung auf die Halle zu verhindern. Schnell wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und das Wendestrahlrohr am Rettungskorb installiert. Gemeinsam mit Mitgliedern der Betriebsfeuerwehr wurde eine Zubringleitung zum ebenfalls eingetroffenen Großtanklöschfahrzeug aufgebaut.
Da jedoch die nun zur Verfügung stehende Löschwassermenge für 2 C – Strahlrohre und den Wasserwerfer der Drehleiter nicht lange ausreichen würde, entschied sich der Einsatzleiter dazu, von den nachrückenden Feuerwehren Sooß und Großau eine Zubringleitung von der firmeneigenen Löschwasserzisterne aufzubauen. Dazu wurden zwei Tragkraftspritzen in Stellung gebracht und mehrere hundert Meter Schlauchleitung verlegt.
Die Feuerwehr Gainfarn wurde mit ihren beiden Tanklöschfahrzeugen ebenfalls zur Brandbekämpfung eingesetzt. Seite an Seite kämpften die Atemschutztrupps aller Freiwilligen Feuerwehren nun gegen den Brand.
Doch nicht dass die Löschwasserversorgung oder der Schutz der Halle herausfordernd genug wären, so wurde plötzlich auch noch ein Mitarbeiter vermisst. Sofort gingen zwei Atemschutztrupps zur Menschenrettung in die mehrere hundert Quadratmeter große Lagerhalle vor. Nur mit der richtigen Technik und guter Kommunikation konnte die vermisste Person rasch gefunden werden.
Etwas abseits nahmen zwei kleine aber durchaus wichtige Sonderfahrzeuge der Bad Vöslauer Feuerwehr Aufstellung. Das Kommandofahrzeug richtete eine Einsatzleitung ein, diese soll den Einsatzleiter unterstützen, ihm Entscheidungsgrundlagen liefern, ein umfassendes Lagebild erstellen und die nachrückenden Kräfte oder auch die Versorgung organisieren. Gleich daneben – gekennzeichnet mit einer grünen Drehleuchte – baute das Team des Atemluftfahrzeuges Bad Vöslau eine Füllstelle und einen Atemschutzsammelplatz auf. Die Hauptaufgabe hierbei bestand darin, die zahlreichen Atemschutztrupps zu erfassen und zu koordinieren. Ganz nebenbei wurden auch noch die verbrauchten Atemluftflaschen aufgefüllt.
Als schließlich die Löschwasserversorgung über die Zisterne aufgebaut war, konnte auch noch ein zweiter Wasserwerfer in Stellung gebracht werden. Damit war das Übungsziel mehr als erreicht und Übungsleiter Christian Hoffmann beendete die Übung.
Doch so ganz zu Ende war die Übung dann doch nicht. Bevor es zur Übungsnachbesprechung ging, mussten die Einsatzkräfte noch hunderte Meter Zubring- und Löschleitung abbauen und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit machen.
Schließlich konnten die 80 ehrenamtlichen Einsatzkräfte und die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr zu einem gemeinsamen Übungsabschluss antreten. Übungsleiter Christian Hoffmann erklärte nochmal kurz das Ziel der Übung und sprach die wichtigsten Eckpunkte an. Als Übungsbeobachter konnte Unterabschnittskommandant Ernst Markus Fischer und vom Abschnittsfeuerwehrkommando Baden Land Verwaltungsinspektor Thomas Gindl gewonnen werden. Auch die beiden Feuerwehrfunktionäre zeigten sich beeindruckt von den gezeigten Leistungen.
Besonders hervorzuheben war auch der Besuch von Vöslauer Geschäftsführer Herbert Schlossnikl, der sich während der gesamten Übungsdauer selbst ein Bild von der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren aber auch von seiner Betriebsfeuerwehr machen konnte. In ein paar kurzen Worten bedankte sich der „Hausherr“ bei den Einsatzkräften für ihr Engagement und den Einsatz und lud die Einsatzkräfte im Anschluss noch zu Getränken und einem gemütlichen Beisammen sein ein.
Seitens der Gemeindepolitik konnten auch Bürgermeister Christian Flammer, Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub, Stadtrat Karl Lielacher und Landtagsabgeordneter Peter Gerstner und der Vizebürgermeister von Sooß Christian Stuefer begrüßt werden. Die Vöslauer Politiker beobachteten die gesamte Übung „ihrer Feuerwehren“ mit Stolz. Bürgermeister Flammer bedankte sich auch bei allen anwesenden Feuerwehrmitgliedern für die geleistete Arbeit. Der Vizebürgermeister von Sooß war als Feuerwehrmann natürlich mittendrin und unterstützte „seine Kameraden“ bei der aufwendigen Löschwasserversorgung.