Das Unwetter vor bzw. an Weihnachten sorgte auch in Bad Vöslau für arbeitsreiche Stunden. Begonnen haben die unwetterbedingten Einsätze am Abend des 22. Dezember 2023 und hielten die Einsatzkräfte bis zum 25. Dezember 2023 in Atem.
So mussten hier mehrere Einlaufgitter im Bereich des Badplatzes im Herzen von Vöslau von Blättern und anderem Schmutz befreit werden. Die Fahrbahn war im Kreuzungsbereich schon zentimeterhoch unter Wasser.
Nach einer stürmischen und regnerischen aber für die Feuerwehr noch ruhigen Nacht begann der 23. Dezember 2023 mit einem Wassereintritt in einem Mehrparteienwohnhaus. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte halfen schnell und unkompliziert mit einem Nasssauger aus und die Hausgemeinschaft beschloss sich noch vor Weihnachten einen eigenen Sauger zu kaufen. In den Mittags- bzw. Nachmittagsstunden sorgte der, durch die starken Regenfälle, erhöhte Grundwasserspiegel für zahlreiche Einsätze in der Kurstadt. Im Keller des ehemaligen Eislaufplatzes stand gut ein dreiviertel Meter Grundwasser. Mit Pumpen und Nasssaugern konnte an allen Einsatzstellen geholfen werden. Relativ fließend und vorallem noch sehr stürmisch war der Übergang in die Nacht zum 24. Dezember 2023. Waren es tagsüber vor allem überflutete Keller, die für Probleme sorgten, so waren nun Flachdächer im Fokus der Einsatzkräfte. Durch die Regenfälle sammelten sich oft große Wassermengen auf den Dächern und konnten oftmals nicht richtig abfließen. Teilweise floss das Wasser regelrecht die Wände herab. Auf der Baustelle des Volksschulzubaus drang das Regenwasser über einen Aufzugsschacht in den Neubau und den Bestand ein. Mit einer Schlagbohrmaschine musste von den Einsatzkräften ein Loch in die aus Stahlbeton hergestellte Attika gebohrt und somit eine Abflussöffnung geschaffen werden. Oft wurden quasi im Vorbeigehen umgestürzte Bauzäune wieder aufgestellt oder größere Äste von der Fahrbahn entfernt. Gegen 22:00 Uhr wurde noch ein größerer Baum, der auf eine Telegrafenleitung gestürzt war von den ehrenamtlichen Einsatzkräften entfernt. Mit Kettensägen und Muskelkraft konnte so der darunter liegende Weg wieder freigemacht werden. Gegen 23:00 Uhr waren alle Einsätze fürs Erste abgearbeitet und die Geräte gereinigt und wieder aufgetankt, dass es nur eine eher kurze Nacht werden würde, war zu diesem Zeitpunkt wohl jedem Feuerwehrmitglied klar.
Und so war es dann auch, der 24. Dezember 2023 startete um kurz nach 04:00 Uhr früh. In Kottingbrunn wurde durch eine losgerissene Photovoltaik – Anlage ein benachbartes Gebäude schwer beschädigt. Zwei Kamine wurden durch die Bauteile beschädigt und mussten mit Hilfe der Drehleiter Stück für Stück abgetragen werden. Gemeinsam mit den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Kottingbrunn wurde danach auch das teilweise abgedeckte Dach mit einer Plane gesichert. Die ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder der beiden Feuerwehren arbeiteten hierbei Hand in Hand zusammen und konnten im Anschluss noch mit einem gemeinsamen Kaffee auf Weihnachten anstoßen.
Im Feuerwehrhaus wurden wieder die Geräte versorgt und die vierte Kerze am Adventkranz angezündet und im gleichen Atemzug wieder ausgeblasen, es ging nämlich weiter zu einem umgestürzten Baum, der auf die Fahrbahn ragte. Am Heiligen Abend sorgte der Sturm noch bis in die frühen Abendstunden für Feuerwehreinsätze. Besonders aufwändig war ein abgedecktes Blechdach, welches mit Planen vor der Witterung geschützt werden musste. Neben abgebrochenen Ästen oder halb umgestürzten Bäumen die mit Kettensägen, der Drehleiter und Seilwinden abgetragen werden mussten, wurde von den Einsatzkräften auch ein ganzes Balkongeländer demontiert. Das – schon sehr lockere – Geländer aus Metall und Glas wurde vorsichtig und mit Muskelkraft gesichert abgelegt. In der Volksschule Bad Vöslau war jetzt nicht nur auf dem Dach jede Menge Wasser, auch im Keller sammelte sich gut ein halber Meter Wasser der mit Tauchpumpen aus dem Gebäude gepumpt wurde. Hier wechselten sich die Einsatzkräfte mit den Kameraden ab, die bereits mit ihren Familien zu Abend gegessen hatten, um nun auch den Heiligen Abend zu Hause bei ihren Liebsten zu verbringen.
„Insgesamt sorgte das Sturmtief Zoltan für 25 wetterbedingte Einsätze in Bad Vöslau. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft die hier – an Weihnachten – ehrenamtlich unzählige Stunden aufbrachte, um den Menschen in Bad Vöslau zu helfen.“
Feuerwehrkommandant Philipp Michalek
