In Niederösterreich wütete Mitte September 2024 ein starkes Unwetter, welches von enormen Regenmengen und starkem Wind geprägt war. Dieses hat auch in Bad Vöslau einiges zerstört und den Einsatzkräften viel abverlangt.
Da die Vorhersagen bereits sehr eindeutig auf ein starkes Unwetter hinwiesen, wurde in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Vöslau bereits am Freitag, dem 13. September alles für ein bevorstehendes Unwetter vorbereitet.
Der erste Einsatz ließ auch nicht lange auf sich warten, als die Einsatzkräfte in der Nacht von Freitag auf Samstag eine gestürzte Person, die sich verletzt unter einem Auto befand, retten mussten. Der Verletzte wurde stark unterkühlt und fast bewusstlos an den Rettungsdienst übergeben.
Am Samstag in der Früh, als der Sturm immer heftiger wurde, gelangten auch die ersten sturmbedingten Alarmierungen für die Bad Vöslauer Stadtfeuerwehr ein. Schnell war klar, dass es sich bei diesem Unwetter nicht nur um einen einfachen Sturm handelte.
Die Mannschaft teilte sich auf die Gruppenfahrzeuge auf und arbeitete die ersten Einsatzstellen ab.
Nachdem die Einsatzadressen immer mehr wurden, und nicht alle gleichzeitig bekämpft werden konnten, musste eine Einsatzleitung eingerichtet werden, um Einsätze zu priorisieren.
Im Feuerwehrhaus wurden alle Alarmierungen der Bezirksalarmzentrale sowie alle Anrufe von Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen und notiert. Diese wurden in weiterer Folge von Einsatzleiter Christian Hoffmann abgefahren und je nach Priorität an die Mannschaften der Gruppenfahrzeuge weitergegeben. Dies diente dazu, einen Überblick über alle Einsatzstellen zu behalten, diese nach Gefahr und Priorität abzuarbeiten und auch dokumentieren zu können.
Der Einsatzschwerpunkt lag dabei vor allem beim Schutz von Menschenleben und der Gesundheit der Bevölkerung. Die Einsatzschwerpunkte wurden gemeinsam mit dem
zuständigen behördlichen Einsatzleiter Bürgermeister Christian Flammer festgelegt. Beim Sturmhöhepunkt vom 14.09. auf den 15.09. wurden großteils Absicherungsmaßnahmen durchgeführt und gebäudegefährdende Bäume im erforderlichen Ausmaß entfernt. Zu diesem Zeitraum bestand Lebensgefahr durch herabstürzende Äste und umstürzende Bäume. So wurden auch alle Parks und Friedhöfe im Stadtgebiet gesperrt. Nach und nach wurden unzählige Einsatzsituationen bekämpft und die Gefahren soweit wie möglich gemindert.
Ebenso wurde gemeinsam mit der Stadtverwaltung der hydraulische Abfluss
der Gewässer und der Kanalleitungen sichergestellt, um einen Rückstau in
das Kanalsystems zu reduzieren.
Da diese Einsätze für die gesamte Mannschaft extrem fordernd waren, kümmerte sich auch ein Teil der Kameradinnen und Kameraden um die Verpflegung. Es wurde Suppe gekocht, warme Mahlzeiten zubereitet und regelmäßig Kaffee und Tee zum Aufwärmen gekocht.
Auch einige Gastronomiebetriebe zeigten sich mit Essenspenden wie Schnitzelsemmeln, Chilli con Carne oder Mehlspeisen erkenntlich. Hierbei bedanken wir und bei Weingut Schlossberg, Familie Sunk, Glaserei Schagl, Annamühle, Garten- & Forsttechnik Draxler und Gasthaus Tretthahn für die Spenden und Einladungen.
Außerdem danken wir der Bevölkerung, welche uns auch Mehlspeisen und Süßigkeiten gespendet haben. Durch dies war unsere Mannschaft immer bestens versorgt und konnte sich zwischen den Einsätzen stärken.
Es muss festgehalten werden, dass es sich um eine Katastrophe handelte,
welche ganz Niederösterreich erfasst hat und auch in unserer
Stadtgemeinde ein noch nie da gewesenes Naturereignis bedeutet, welches
große Schäden in unserer Stadt angerichtet hat. Es wurde
versucht die Bevölkerung zu schützen – kleinere Überschwemmungen in
Kellern durch Rückstau in der Kanalisation, sowie frei umgestürzte Bäume
auf Grundstücken zählen hierbei nicht zu der Aufgabe der Einsatzkräfte.
Diese Arbeiten werden nach dem Ende des Elementarereignisses von
Fachfirmen durchgeführt.
Die Wetterlage beruhige sich erst am Dienstag wieder. Trotzdem gab es immernoch einige Einsatzstellen abzuarbeiten. Auch am Montag und am Dienstag standen Einsatzkräfte unter Einsatzleiter Philipp Michalek den ganzen Tag im Einsatz.
In den vier einsatzreichen Tagen wurde die Bad Vöslauer Stadtfeuerwehr außerdem zu einem Brandeinsatz, zwei Tus-Alarmen sowie einem Brandverdacht alarmiert.
Während des Unwetters wurden alleine von der Bad Vöslauer Stadtfeuerwehr 224 Einsätze abgearbeitet.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit allen umliegenden Feuerwehren, der Polizei sowie der Stadtgemeinde.
Nun sind wir mit Aufräumarbeiten beschäftigt und stellen wieder den Normalzustand unserer Fahrzeuge und des Feuerwehrhauses her.