Am 03. Februar 2024 wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Vöslau zu einem Zimmerbrand in einem Mehrparteienwohnhaus gerufen.
Zu Beginn wirkte alles wie immer – Alarmstufe 2 Zimmerbrand im 1. Obergeschoss eines Mehrparteienwohnhauses. Die Freiwillige Feuerwehr Gainfarn fährt aufgrund der Alarmstufe ebenfalls zu. Im ersten Hilfeleistungsfahrzeug der Bad Vöslauer Stadtfeuerwehr bereitete sich die Mannschaft auf einen Routineeinsatz vor: Atemschutz anlegen, Mannschaft einteilen, im Kopf geht jedes Feuerwehrmitglied nochmal seine Aufgaben durch.
An der Einsatzstelle wurde eine Löschleitung vorbereitet, im Bereich des Balkons war eine leichte Verrauchung sichtbar. Der erste Atemschutztrupp aus Bad Vöslau fand im Stiegenhaus eine verschlossene Sicherheitstüre vor. Da sich in der Wohnung laut ersten Meldungen keine Personen mehr befinden sollen, wurde die Einsatztaktik kurzerhand umgedreht und ein Innenangriff über die Drehleiter vorbereitet. Der erste Trupp aus Gainfarn übernahm das Rohr im Stiegenhaus und blieb dort in Bereitschaft. Ebenso wurde eine Druckbelüftung vorbereitet.
Die bereits zerborstene Balkontüre im 1. Obergeschoss war für den Atemschutztrupp kein großes Hindernis und so konnten die drei Feuerwehrmitglieder in das Gebäude vordringen. Plötzlich kam die erste Meldung des Trupps aus Bad Vöslau, die diesen Einsatz drastisch verändern sollte. Die ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzkräfte fanden drei leblose Personen in der Brandwohnung vor. Sofort wurde die Eingangstüre von innen geöffnet und gleichzeitig der Entstehungsbrand mit einem Rohr abgelöscht.
Da es sich offensichtlich um einen Tatort handelte wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Der Rettungsdienst konnte nur noch den Tod der drei Menschen feststellen.
Noch an der Einsatzstelle fand die erste Nachbesprechung gemeinsam mit dem Bad Vöslauer Feuerwehrpeer Pater Stephan Holpfer, Feuerwehrarzt Ralph Sebestik und Einsatzleiter Feuerwehrkommandant Philipp Michalek statt. Ebenfalls wurde das Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommando informiert. Auch Bürgermeister Christian Flammer ließ es sich nicht nehmen für die Feuerwehrmitglieder nach diesem belastenden Einsatz da zu sein.
Erst am frühen Abend war der Einsatz beendet und die Gerätschaften wieder einsatzbereit. Im Feuerwehrhaus fand nochmals eine gemeinsame Besprechung mit allen eingesetzten Feuerwehrmitgliedern statt.
In den Nachtstunden musste die Bad Vöslauer Feuerwehr auf Anforderung der Polizei nochmal ausrücken, um die beschädigten Fenster und die Balkontüre zu verschließen.