In den Mittagsstunden das 16. März 2024 wurden die Freiwilligen Feuerwehren Bad Vöslau und Gainfarn gemäß Alarmstufe 2 zu einer Menschenrettung nach Verkehrsunfall am Autobahnzubringer Bad Vöslau alarmiert.
Beim Ausrücken des ersten Hilfeleistungsfahrzeuges aus Bad Vöslau gab es bereits erste Informationen für die Einsatzkräfte der Feuerwehr: Zwei Personen sollen sich noch in den Fahrzeugen befinden, der Rettungsdienst und die Polizei ist bereits alarmiert und ein Notarzthubschrauber ist schon im Landeanflug.
Wenige Minuten später bestätigte sich das Meldebild, eine Person wurde nach einem Frontalzusammenstoß schwer eingeklemmt und eine weitere Person in einem zweiten Unfallfahrzeug eingeschlossen. Vom ersten Fahrzeug der Bad Vöslauer Stadtfeuerwehr wurde umgehend ein Brandschutz aufgebaut und eine Bereitstellungsfläche für die technische Menschenrettung vorbereitet. Parallel dazu wurde gemeinsam mit dem Rettungsdienst entschieden, wie der eingeklemmte und schwer verletzte Fahrzeuglenker befreit werden soll.
Das Rüstfahrzeug aus Bad Vöslau übernahm währenddessen die Rettung des zweiten Fahrzeuglenkers. Auch hier wurde gemeinsam mit dem Rettungsdienst und einem Notarzt ein Plan erstellt, wie der verletzte Mann aus dem Fahrzeug gerettet werden soll. Auf der nahezu unbeschädigten Beifahrerseite konnten zwei Türen geöffnet werden, über die der Verletzte schließlich sein Fahrzeug verlassen konnte. Er wurde im Rettungswagen erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Die Beifahrerin konnte das Fahrzeug selbstständig verlassen und wurde in der Zwischenzeit von Feuerwehrmitgliedern betreut und ebenso in ein Krankenhaus gebracht.
Zeitgleich wurde am schwer beschädigten Opel mit der Befreiung des verletzten Lenkers begonnen. Auf der Fahrerseite arbeiteten Vöslauer Feuerwehrmitglieder mit schweren hydraulischen Rettungsgeräten, um die Einklemmungen im Bereich der Beine und der Arme zu lösen. Parallel dazu schufen die Einsatzkräfte aus Gainfarn eine Betreuungsöffnung auf der Beifahrerseite.
Feuerwehreinsatzleiter Christian Hoffmann: „In Absprache mit dem Notarzt entschieden wir uns für eine Rettung über die Beifahrerseite. Dazu musste die Betreuungsöffnung erweitert werden und die B-Säule entfernt werden. Im Fahrzeug drückten wir die Lenksäule mit einem Rettungszylinder nach oben, um die Einklemmungen im Beinbereich zu lösen.“
Mit vereinten Kräften konnte der Lenker schließlich mit einer Schaufeltrage über die Beifahrerseite auf eine – für den Transport mit dem Hubschrauber zwingend nötige – Vakuummatratze gehoben werden. Vor dem Abtransport wurde der Verletzte noch in einem Rettungswagen stabilisiert und weiter versorgt, ehe er anschließend mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 3 in ein Krankenhaus geflogen werden konnte.
Nach einem kurzen Debriefing und einer Pause für die sehr geforderten ehrenamtlichen Einsatzkräfte, wurde mit der Bergung der Unfallfahrzeuge begonnen. Mit Hilfe des Wechselladefahrzeuges Bad Vöslau wurden die beiden PKW von der Fahrbahn gehoben und anschließend gesichert abgestellt. Gemeinsam mit der Straßenmeisterei wurde die Fahrbahn noch gereinigt, ehe der Autobahnzubringer nach fast 2 Stunden Sperre wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.
Die Unfallursache ist gegenstand polizeilicher Ermittlung zur Zeit noch unbekannt.
An dieser Stelle wollen wir nochmal die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen hervorheben. Im Einsatz waren ehrenamtliche Feuerwehreinsatzkräfte aus Bad Vöslau und Gainfarn, Rettungs- und Notfallsanitäter des ASBÖ Traiskirchen und des Roten Kreuzes Baden, der ÖAMTC Notarzthubschrauber Christophorus 3 und die Acute Community Nurse aus Leobersdorf sowie mehrere Polizeistreifen.